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Der brüchige Selbstwert von Leistungsträgern


Der Freitod der zwei Schweizer Topmanager, Pierre Wauthier und Carsten Schloter, rückte 2013 das Thema prominent ins Rampenlicht der Medien. Was in beiden Fällen dazu beitrug, war ein Dissens mit dem Vorgesetzten, in diesem Fall der Chef des Aufsichtsgremiums.  Laut einer aktuellen Stanford-Studie trifft ein Rauswurf jeden fünften CEO, der weltweit börsennotierten Unternehmen. Ob gerechtfertigt oder ungerechtfertigt: Das Mobbing-Schema zieht sich durch alle Hierarchieebenen. Ein systematisches Kleinmachen der eigenen Leistung, über die sich der persönliche Selbstwert soviele Jahre definiert hat, geht dem Abschied voraus. Eine Sollbruchstelle  in der eigenen Selbstwahrnehmung.  Scheinbar sind es immer Zahlen, Daten, Fakten oder die fordernden Aktionäre.  Unzureichend betrachtet wird die Rolle der Wechsler aus der Machtposition in den Ruhestand, die ihre Erfahrung zum Wohle der Unternehmen weiter zur Verfügung stellen, aber zugleich das Vakuum der plötzlichen Bedeutungslosigkeit mit einer Sammlung von Aufsichtsratspositionen füllen. Bei beiden Antagonisten geht es aus unterschiedlichen Perspektiven um den Selbstwert. Das Ego ist aufgeblasen und erfährt Ohnmacht. Deshalb sind die Konflikte so tief verletzend.
Was unterscheidet einen Getriebenen  von einem in sich Ruhenden, der  Angriffe und Verletzungen bis hin zu Einzelhaft und Folterungen gut übersteht, ja sogar gestärkt daraus hervorgeht? Letzterer hat auf Fragen wie "wer bin ich in meiner Essenz?",  "mit welcher Aufgabe bin ich in dieses Leben getreten?", "was verleiht meinem Leben Sinn?", "wie finde ich Sicherheit und Geborgenheit in mir?" eine Antwort gefunden. Nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen. Das tägliche Zeitfenster für Psychohygiene wird so wichtig wie Duschen und Zähneputzen. Angeleitete Übungen in Einzelsitzungen oder Kleingruppen erleichtern den Start und schaffen Rituale in einer entgrenzten und entritualisierten Zeit. Wir geben den Rahmen.

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Im Hafen ist ein Schiff sicher, aber dafür ist es nicht gebaut.
Seneca